Stay Overnight
Hospitality Design in Repurposed Spaces
Chris van Uffelen
2019 Braun Publishing AG
Hotel im Bunker
S.264-267
Süddeutsche Zeitung, Sonderveröffentlichung webimmobilien Nr. 3/ März 2019. Hochbunker in München
Die Relikte aus der Vergangenheit werden nach und nach zu neuem Leben erweckt
Wer genau hinsieht, findet in München noch einige Exemplare: Hochbunker aus dem Zweiten Weltkrieg. Von den insgesamt 40 über das ganze Stadtgebiet verteilten imposanten Gebäuden existieren heute noch rund die Hälfte – zum Teil umgebaut zu Wohnhäusern, ein Hochbunker ist inzwischen ein Hotel, andere sind zwischengenutzt, etwa als Vereinsheim für Pfadfinder. Ein schönes Beispiel für eine gelungene Transformation eines Münchner Hochbunkers in eine „zivile Nutzung“ ist das Ende 2014 eröffnete Hotel im Bunker in Allach. Die Münchner Architektin Donata Eberle hat hier mit viel Gespür für die Besonderheit des Ortes ein neues Konzept entworfen – die ursprünglich 2,50 Meter starken Außenwände wurden abgefräst und der achteckige Turm erhielt großzügige, raumtiefe Fensteröffnungen. Insgesamt 16 Studios und Suites mit modernem Interior-Design in weiß und grausowie ein interessantes durchgängiges Lichkonzept begrüßen seither die Gäste. Anstelle des Spitzdachs erhielt das Gebäude ein zusätzliches Geschoss sowie eine Dachterrasse. (…)
BR Fernsehen, Unter unserem Himmel, 12.März 2017. Neues Leben in alten Bunkern
Mediathek:
http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/unter-unserem-himmel/neues-leben-in-alten-bunkern-100.html
Süddeutsche Zeitung, 22. November 2016. Leben hinter dicken Mauern
Einchecken in Allach
Der 1942 errichtete Luftschutzbunker war einer von drei Luftschutztürmen für die 1938 gegründete Arbeiterwerkssiedlung von Krauss-Maffei. Der achteckige Bunker mit Zeltdach und Freitreppe veränderte sich über Jahrzehnte hinweg wenig. Jahrelang konnten Musiker hinter den mehr als zwei Meter dicken Mauern lautstark üben. 2012 wurde der Allacher Hochbunker zu einem Hotel umgebaut, auf dessen Dach nun ein Penthouse thront. Dass er dem Wohnbunker in Giesing ähnelt, ist kein Zufall: beide hatten dieselbe Architektin.
Glasaufsatz für den Wohnturm
Als beim Hochbunker an der Claude-Lorrrain-Straße Anfang der Jahrtausendwende die Bagger anrollten, lockte das jede Menge Schaulustige an. Vor allem die riesigen Fräsen waren es, die die Zuschauer – oft Badegäste des benachbarten Schyrenbads – beeindruckten. Die fraßen sich mühsam durch die meterdicken Mauern, legten Öffnungen für Fenster und Türen frei. Am Ende stand ein gerippeartiges Bauwerk da, das mit zwei aufgesetzten gläsernen Stockwerken versehen erst ganz allmählich wieder zu einer Behausung wurde. Mittlerweile ist der Wohnbunker ein markantes Architekturdetail in Untergiesing.
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben.
BUNKER BELEBEN
erschienen 7.Oktober 2015
S.168-169, S.170-171
Süddeutsche Zeitung, 28. November 2014. Zukunft aus der Vergangenheit gefräst
Der Hochbunker am Allacher Bahnhof ist jetzt nach langer Umbauzeit als Hotel für Geschäftsleute eröffnet worden. Bauherr Johann Lindner hat die Mauern um 1300 Tonnen Beton erleichtert, um mehr Raum für die Gäste zu schaffen
Allach – „Was lange währt…“, ist so ein Satz, der einem einfällt, während man im warmen Glanz der güldenen Lampe „Luce d’oro“ steht und das Kugelgelenk bewundert. Dadurch vermag der Wasserhahn, der direkt aus der Decke kommt, kleine Kreise über dem Waschbecken zu drehen, das aussieht wie ein überproportionaler Blumentrog aus Porzellan. Es gibt viel zu entdecken im neuen Hotel im Allacher Bunker, das nun offiziell eröffnet worden ist. Bauherr Johann Lindner ist höchst zufrieden mit dem Ergebnis. (…)
Allerdings ging auch das nicht so einfach wie gedacht. Der erste Entwurf fiel bei der Stadtgestaltungskommission durch. Deswegen engegierte Lindner die Architektin Donata Eberle, die mit der Neugestaltung des Bunkers am Schyrenbad bereits bewiesen hatte, dass sie etwas davon versteht, aus geschichtsträchtigen alten Mauern etwas Neues, Lichtes zu gestalten. Ihr Plan ging durch und fand auch im Stadtviertel Anklang. Schwieriger war es dagegen, einen Betreiber für das Hotel zu finden, weil es wegen der Größe nicht für jeden attraktiv war. Deswegen überlegte Lindner zwischendurch, Wohnungen im Bunker anzubieten. Jetzt ist es doch ein Hotel geworden mit einer großen Dachterrasse, 11 Zimmer, eines davon behindertengerecht, und vier Suiten.
Eberle kann sich noch gut daran erinnern, wie der Bunker früher aussah, diese 2,60 Meter dicken Wände, diese Dunkelheit. Nichts davon ist mehr zu spüren, fast nichts. Eberle hat sich bemüht, der Vergangenheit in der Gegenwart Raum zu geben. Im achteckigen Innenraum wurde ein Quadrat ausgefräst, um die nutzbare Fläche pro Etage von etwa 60 Quadratmetern auf fast das Doppelte zu steigern. „1300 Tonnen Beton wurden weggefräst.“ Ein gutes halbes Jahr hat das gedauert und manche Anwohner verärgert. (…)
Die Architektin streicht mit dem Finger über die alte Betonwand, sie zeigt die Kratzspuren, die der Bagger hinterlassen hat. Jedes Zimmer zeigt solche Ausschnitte der alten Betonwand, teils sogar mit rostigen Armierungen, und es wirkt fast wie Kunst, wie eine Zierde in diesen hellen und freundlich gestalteten Räumen mit den bodentiefen Fenstern. (…)
Süddeutsche Zeitung, 30./31. August 2014. Betten im Bunker
16 Zimmer, oben mit Penthouse-Blick über Allach: Der ehemalige Hochbunker an der Lautenschlägerstraße wurde mit viel Aufwamd in ein Hotel umgebaut, das im Dezember eröffnet werden soll
Allach – Stück für Stück wird die Vision von Johann Lindner Realität: ein Hotel im Bunker. Vornehm soll das Ganze werden, wenn es nach dem Bauherrn und Besitzer Lindner geht. Wo er jetzt noch über den kargen Steinboden geht, soll bald eine freistehende Badewanne stehen, mit Blick über die Panoramafenster über Allach. Aber wer sich durch mehr als zwei Meter dicke Wände fräst, um ein Hotel zu bauen, spart dann nicht an solchen Stellen. (…)
Von den Wänden werden einige Flächen bewusst unverputzt gelassen. Die Gäste blicken dann auf die groben Steine des betons, immer wieder windet sich altes Betoneisen aus der Wand. Anfang Dezember so der Plan, sollen die ersten Gäste ihre Zimmer beziehen können.
Bis dahin war es allerdings ein hartes Stück Arbeit. Der Turm wurde bis auf die Grundmauern ausgehöhlt, mit dem Bagger wurden alle Zwischengeschosse rausgerissen. Dann begann der zweite aufreibende Arbeitsschritt: Die Mauern mussten abgefräst werden – auf jetzt nur noch maximal 1,5 Meter Dicke. Wie ein Bohrer im Berwerk arbeitete sich eine Maschine Zentimeter für Zentimeter durch den Beton.
Dazu rissen die Bauarbeiter die Außenwände ein, so dass der Bunker so aussah, als würde er von Säulen getragen – wie der Monopteros im Englischen Garten. Aus den verwinkelten Scharten, die kein Lich – und keine Granatsplitter – in das Innere des Bunkers gelassen haben, sind so raumhohe Fenster geworden. (…)
Geplant hat den Turm Donata Eberle, die Architektin, die bereits den Bunker an der Claude-Lorrain-Straße umgebaut hat.
Bis das Hotel in seiner jetzigen Form beschlossen war, gab es allerdings einige Planänderungen.
Lindner hatte von Anfang an ein Hotel befürwortet. Ein erster Entwurf fiel bei der Stadtgestaltungskommission durch. Der zweite Plan, diesmal von der neuen Architektin Eberle, gefiel der Stadt – dafür gestaltete sich die Suche nach einem Betreiber schwer. Deshalb waren zwischenzeitlich Loftwohnungen geplant. Dann die Rolle zurück: Das Hotelgewerbe boomt, „sogar noch mehr als der Wohnungsmarkt“, sagt Lindner. Der nächste Hotel-Plan hätte ein restaurant im Erdgeschoss vorgesehen – was aber wegen der fehlenden Parkplätze nicht machbar gewesen sei. Und so dauert es bis sich Lindner für die jetzige Form entschied – 16 Zimmer ohne Gastronomie.
München, 8. Oktober 2013. Top-Objekt in Münchener Traumlage: Auf der EXPO REAL in München stellte die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) das Baugrundstück „Hotterbunker“ vor. Die Visualisierungen der Münchener Architektin Donata Eberle zeigen eindrucksvoll, wie exklusives Wohnen in einem Bunker aussehen könnte.
Ein alter Bunker an der Hotterstraße, der Eigentum der BImA ist, und ein benachbartes brachliegendes Betriebsgelände der Stadtwerke München werden zu einer Traumimmobilie im Zentrum der Landeshauptstadt. Die Hotterstraße liegt im Hackenviertel in unmittelbarer Nähe zum Marienplatz. Das Filet-Areal bietet 1.150 Quadratmeter Fläche mitten in der Münchener Altstadt. Die BImA verkauft das Baugrundstück mit dem ehemaligen Hochbunker gemeinsam mit der Stadtwerke München GmbH gegen Höchstgebot.
Luxuriös mit Blick auf die Frauenkirche
Um interessierten Investoren eine mögliche Nutzung anschaulich darzustellen, beauftragten die Bundesanstalt und die Stadtwerke München die Architektin Donata Eberle damit, die Fläche als luxuriösen Wohnraum zu visualisieren. Ihre Entwürfe zeigen loftartige Wohnräume mit Blick auf die Frauenkirche. „Die Visualisierungen sind ein schönes Beispiel dafür, was für tolle Möglichkeiten der Nutzung Spezialimmobilien wie Bunker bieten können“, erläutert Monika Maucher, Verkaufsleiterin der BImA in Bayern.
Süddeutsche Zeitung, 8./9.07.2013
Ehemalige Hochbunker in München
Martialische Schutzräume aus der Nazizeit werden nach und nach neu genutzt
Betonskelett für ein Hotel
Noch braucht es einige Vorstellungskraft, um das Bild eines schmucken Hotels vor sich zu sehen. Denn der Bunker am Allacher Ortelplatz, direkt dort, wo bald das Zentrum des Stadtviertels entstehen soll, dominiert den Platz momentan als kolossales Gerippe. Doch die Vorarbeiten sind bereits geleistet, die einst 2,60 Meter dicken Wände sind bis auf einen Meter abgefräst worden. Bis zum Frühjahr 2014 könnte das Hotel fertig werden, geplant sind 15 Zimmer und eine Dachterrasse als Krone des Gebäudes. Im Erdgschoss soll zusätzlich ein gastronomischer Betrieb Platz finden, auch um das bisher triste Umfeld des Allacher S-Bahnhofs zu beleben, wie Eigentümer Johann Lindner sagt. Lindner ist Geschäftsführer der Bavaria Bau & Boden GmbH, er hat den Bunker in den Neunzigerjahren gekauft. Zuerst probten dort Bands dann legte Lindner erste Pläne zum Umbau vor. Bei der Stadtgestaltungkommission fielen die jedoch durch. Lindner holte sich dann Donata Eberle ins Boot. Die Architektin hatte bereits 2003 den Umbau des Bunkers am Schyrenbad in einen lichten Wohnblock mitgestaltet. So verfolgte auch Lindner zwischendurch die Idee, im Bunker große Loftwohnungen zu bauen. Doch davon kam er wieder ab, weil sich Luxuswohnungen im Viertel schlecht vermarkten lließen, wie er sagt. Also soll es doch wieder ein Hotel werden.
Umstrittenes Pilotprojekt
Mit diesem Projekt an der Claude-Lorrain-Straße in Untergiesing begann vor zehn Jahren die Debatte über neue Nutzungen alter Hochbunker: Wie weit darf man die kommerzielle Verwertung und die damit verbundene architektonische Umgestaltung dieser Relikte aus Deutschlands Kriegsvergangenheit treiben? Die Meinungen von Kommunalpolitikern und Architekten gingen auseinander. Während die einen von den Chancen der interessanten neuen Bunkerkreativität schwärmten, mahnten die anderen einen eher zurückhaltenden Umgang mit den Beton-Ungetümen an. Der Bunker am Schyrenbad steht zwar nicht unter Denkmalschutz, trotzdem sei er ein „erhebliches Zeitdokument“, argumentieren die Denkmalschützer. An die Kriegszeit erinnere ja sonst nicht mehr viel. Ein Bunker habe als „Wehrbau“ eine so hohe Aussagekraft wie etwa eine alte Stadtmauer oder eine Burg. Das Büro Binnberg Planungen mit Architektin Donata Eberle stockte den Bunker mit einer zweigeschossigen Glaskrone auf, schnitt Fenster in die dicken Mauer, beließ aber den Sockel in der ursprünglichen Form, um den Charakter des Bauwerks zu wahren. Ein außergewöhnliches Gebäude mit Wohn- und Büroflächen ist so entstanden. Vom Bunker sei allerdings nicht mehr viel zu erkennen, sagen Kritiker. Das neue Erscheinungsbild könnte genauso gut etwa aus einem alten Wasserturm hervorgegenagen sein.
tz-online.de, 03.06.232
Allach: Hier entsteht ein Hotelbunker
München – Nein, Allach bekommt keinen neuen Monopteros. Das hier wird ein ausgefallenes kleines Hotel mit 15 Zimmern und Gastronomie – und zwar im ehemaligen Bunker am Oertekplatz.
Was einfach klingt, war richtig kompliziert. Johann Lindner hat den ehemaligen Hochbunker aus den letzten Jahren des Zweiten Weltkrieges schon vor vielen Jahren gekauft. Zuletzt wurde er als Band-Übungsraum genutzt und stand dann leer. 2009 präsentierte der Besitzer seine Pläne, dort ein Hotel einzurichten. Der erste Entwurf fiel bei der Stadtgestaltungskommission jedoch hochkant durch. Zu „kitschig“ und der historischen Bedeutung zu wenig angemessen seien die Pläne, urteilte die Jury. Lindner ließ sich nicht entmutigen und holte sich einen Profi in Sachen Bunker-Umbau ins Boot: die Münchner Architektin Donata Eberle. Sie hatte 2003 den Umbau des Bunkers am Schyrenbad in einen Wohnblock konzipiert.
Nun waren Stadträte und der Bezirksausschuss Allach-Untermenzing mit der Optik zufrieden. 2010 wurde die Baugenehmigung erteilt.
Im Frühjahr 2012 rückten die Bauarbeiter an und bearbeiteten die bis zu zweieinhalb Meter dicken Wände mit Presslufthämmern. Bis September wurde der Bunker bis auf die Mauerreste ausgehöhlt, die jetzt zu sehen sind.
„Das Hotel-Segment erfreut sich großer Nachfrage“ sagt der Unternehmer gegenüber Hallo München. Über das Konzept sagt er, er habe Teile der Betonwände sichtbar erhalten wollen, „um der historischen Bedeutung gerecht zu werden und den Charakter des Gebäudes zu erhalten“. Das sei beim Hotel besser umsetzbar als bei Wohnungen und gebe dem Hotel- und Gastronomiebetrieb zudem eine ganz besondere Note. Lindner will auch alle 15 Zimmer voraussichtlich im Drei-Sterne-Bereich ganz individuell gestalten. Auf dem Dach soll eine Terrasse Rundumblick ermöglichen – den Blick auf den in einigen Jahren neu gestalteten Oertelplatz nicht zu vergessen.
Lindner sagt: „Ich finde den Siegerentwurf sehr gelungen. Das trostlose Umfeld wird sich wandeln, und das ist nur zu begrüßen – und als kleiner Solitär in der Mitte steht unser Hotel“. Ein Hotelbunker – mal mit ganz neuem Wortsinn …
merkur-online.de, 11.04.2012
Vom Zeitzeugen zum modernen Loft
Weit über den Oertelplatz hinaus ist derzeit der Lärm der Presslufthämmer zu hören. Bauarbeiter bemühen sich Löcher in die zweieinhalb Meter dicken Mauern des Luftschutzbunkers zu schlagen. Nach jahrelangen Planungen und Ankündigungen folgen nun endlich Taten.
Der Hochbunker, entstanden in den letzten Kriegsjahren als Schutzraum vor Luftangriffen, wird sein Gesicht radikal verändern. Das zuletzt als Übungsraum für Musiker genutzte Gebäude soll künftig betuchte Mieter beherbergen. Ursprünglich hatte der Besitzer Johann Lindner jedoch andere Pläne mit seinem Bunker. Der Umbau zum Hotel war anfangs seine favorisierte Lösung. Doch wollten sich für die Führung eines Hotels keine Betreiber finden, erzählt der Geschäftsführer der Bavaria Bau&Boden GmbH. „Zu klein wäre dort die Nutzfläche“, musste er erfahren, „unter 40 Zimmern lässt sich ein Hotel nicht rentabel führen“. Doch in der Architektin Donata Eberle fand Johann Lindner eine erfahrene Planerin, mit der er ein neues Konzept auf die Beine stellte.
Statt eines Hotels entstehen dort nun großzügige Wohnungen, Lofts mit je 110 Quadratmetern Fläche, eines pro Stockwerk. Dazu muss allerdings erst einmal die Mauerdicke um anderthalb Meter reduziert werden. Von innen wird die Wand aufwendig ausgefräst, auch die Fenster müssen vergrößert werden, das erledigen zur Zeit die Presslufthämmer.
Donata Eberle hat als Architektin bereits Erfahrungen mit Bunkern. In der Claude-Lorrain-Straße am Schyrenbad baute sie bereits 2005 erfolgreich einen ehemaligen Hochbunker zum Wohnhaus um. Mit größeren Fenstern und dünneren Wänden versehen, wird das neue Gebäude nach Fertigstellung auch ein Stockwerk höher sein als bisher. Das Erdgeschoss jedoch, soll keine Wohnungen, sondern einen Gastronomiebetrieb mit Aussenterrasse beherbergen.(…)
Süddeutsche Zeitung, 22.03.2012
Dickes Mauerblümchen
Was für kolossale Mauern – das ist das erste, was einem beim Betrachten des Lochs im Hochbunker auffällt. Seit einigen Tagen sind Bauarbeiter dabei, neue Öffnungen in die teilweise 2,60-Meter-Mauern zu fräsen, die 1942 errichtet wurden, um den Menschen in der Umgebung Schutz vor Luftangriffen zu gewähren. Ausserdem sollen die Wände dünner werden, etwa 1,50 Meter kommen innen weg. Damit mehr Platz ist und mehr Licht für Wohnungen. Denn Johann Lindner hat umdisponiert. Der Geschäftsführer der Bavaria Bau und Boden GmbH wollte ursprünglich ein Hotel dort errichten, „aber für die guten Betreiber lohnt sich ein Hotel mit weniger als 50 Betten nicht“, sagt er heute, nachdem er viele Gespräche mit potentiellen Kunden geführt hat, die aber mit knapp 20 Betten nicht kalkulieren wollen.
Der Bunker führte lange ein Mauerblümchendasein. Bereits in den 90-er Jahren hatte der Untermenzinger Lindner den Turm samt 800 Quadratmetern Grund erworben. Zunächst probten dort Bands, dann plante Lindner das Hotel. Aber der erste Entwurf fiel bei der Stadtgestaltungskommission durch – für Lindner kein Grund aufzugeben. Mit der Architektin Donata Eberle holte er sich eine Expertin ins Boot. Sie hatte bereits 2003 den Umbau des Bunkers am Schyrenbad in eine Wohnblock mitgestaltet. Und auch ihr Hotel-Entwurf mit der aufgestockten Dachterrasse für den Allacher Turm gefiel dem Stadtrat. Jetzte sollen es also Wohnungen werden, je eine pro Etage und unten kommt ein Gastronomiebetrieb rein. „Es sollen so eine Art Loftwohnungen werden, mit ca. 110 Quadratmetern“, sagt Lindner, weist aber darauf hin, dass noch nicht alle Details feststünden. Jedenfalls soll bis zum Sommer 2013 alles fertig sein. Bis dahin will Lindner auch einen Betreiber für die Restauration im Erdgeschoss finden. Ganz etwas Besonderes schwebt ihm hier vor, etwas, das den Oertelplatz beleben würde. „Vielleicht so etwas wie das ‚Carpe Diem‘ in Salzburg“, das könnte er sich gut vorstellen. (…) Denn nach Lindners Ansicht gehört das zum künftigen Oertelplatz, dessen Pläne zur Umgestaltung er sehr positiv bewertet. „Etwas im neuen Stil, zwischen Café, Weinlokal und Bistro“ stellt er sich in Allachs neuem Zentrum vor, „da gehört Leben her“. Jetzt sind es zunächst erstmal die Baumaschinen, die Leben an den Platz bringen.
Süddeutsche Zeitung, 11.10.2011
Betten im Bunker
Visionär: Eine Dachterrasse setzt Architektin Donata Eberle in ihrem Entwurf an die Stelle des Spitzdaches auf dem Bunker am Oertelplatz.
Ein richtiges Quartierszentrum soll hier am Bahnhof einmal entstehen. Und dazu passt ein Hotel nach wie vor gut dazu, findet der Unternehmer Johann Lindner. Der Plan den alten Schutzbunker in ein Hotel umzubauen ist schon alt. Zunächst probten dort Bands, aber dann plante Lindner zusammen mit dem Architekten Gert Rossmann, den Bunker in ein Hotel zu verwandeln. Bei der Stadtgestaltungskommission fiel der Entwurf durch, aber Lindner gab nicht auf. Mit der Architektin Donata Eberle holte er sich eine Expertin ins Boot. Sie hatte bereits 2003 den Umbau des Bunkers am Schyrenbad in einen lichten Wohnblock mitgestaltet.
Und auch ihr Entwurf für den Allacher Turm gefiel dem Stadtrat und dem Bezirksausschuss. Demnach sollen in dem achteckigen Gebäude 18 Hotelzimmer entstehen, der Turm soll um eine Etage aufgestockt werden und das Spitzdach soll einer Dachterrasse weichen. Die Baugenehmigung hat Lindner mittlerweile, „jetzt schauen wir, wer die Arbeiten übernimmt“. Unter anderem müssen die 2,4 Meter dicken Wände abgefräst werden. (…)
Südostkurier, 14.07.2011
Hohenbrunn – Was lange währt
TSV bekommt nach 50 Jahren neues Funktionsgebäude
Packten an beim Spatenstich für das neue TSV Gebäude: Karl-Heinz Harasym, Edgar Lichtblau, Christian Menzel, Architektin Donata Eberle, Renate Haschigk, Friedl Häusler und Bürgermeister Stefan Straßmair
Süddeutsche Zeitung, 24.03.2010
Bunker mit Aussicht
Der Bezirksausschuss Allach-Untermenzing begrüßt das Konzept des Unternehmers Johann Lindner, den Hochbunker an der Lautenschlägerstraße in ein Hotel umzuwandeln. Nachdem der erste architektonische Entwurf für den Umbau im vergangenen Jahr an der Stadtgestaltungskommission gescheitert war, traf der zweite Entwurf im Beratungsgremium des Stadtrats auf deutlich mehr Wohlwollen. Und auch der Bezirksausschuss stimmte dem Bauvorhaben zu. (…)
„Ein schöner Entwurf“, lobte Bezirksausschuss-Mitglied Josef Wieland (CSU) die Pläne. „Wenn der Bau realisiert wird, wäre das Klasse“, freute sich die Bezirksausschuss-Vorsitzende Heike Kainz (CSU).(…)
Mit Donata Eberle hat Unternehmer Lindner eine Architektin verpflichtet, die bereits Erfahrung mit dem Umbau von Hochbunkern hat. Sie überplante 2003 den Schutzturm an der Claude-Lorrain-Straße beim Schyrenbad und verwandelte das ehemals fensterlose Gebäude in einen lichten Wohnblock.(…)
Läuft alles nach Plan, kann man vielleicht schon 2011 in dem Hotel, das einst ein Weltkriegsbunker war, ein Zimmer mit Aussicht buchen.
Münchenanzeiger, 02.10.2009
Neue Pläne für Hotel im Bunker / Baubeginn Mitte 2010
Aus dem „Geisterbunker“ an der Lautenschlägerstraße beim Allacher Bahnhof soll bis Mitte 2011 ein Hotel mit rund 20 anspruchsvollen Zimmern und einem gastronomischen Angebot im Erdgeschoss entstehen.
Die entscheidenden Weichen dafür hat Johann Lindner, Geschäftsführer der Firma Bavaria Bau & Boden, inzwischen gestellt. Nachdem sein erster Bauvorschlag für ein Hotel im Bunker im Mai in der Stadtgestaltungskommission komplett durchgefallen war (wir berichteten), setzte er eine „bunkererfahrene“ Architektin, die bereits den Hochbunker am Schyrenbad mit Erfolg in ein Wohnhaus „verwandelt“ hat, auf die nicht ganz einfache Aufgabe an und erntete damit in der Stadtgestaltungskommission nun volle Zustimmung: Der Entwurf von Donata Eberle bewahrt die achteckige Struktur des Bunkers. Der nötige Innenraum wird geschaffen, indem die ca. 2,30 dicken Außenwände von innen ausgefräst werden. Anstelle des Spitzdaches wird eine ebene Dachfläche mit Terrasse geschaffen. Das viergeschossige Gebäude kommt bis zur Oberkante des Terrassengeschosses auf eine Wandhöhe von 13,05 Meter.
„Die Stadtgestaltungskommission hat die Pläne jetzt positiv gesehen. Das empfohlene Ziel war, klare Linien zu schaffen und den Wiedererkennungswert des Bunkers zu erhalten“, erklärt Thorsten Vogel vom Planungsreferat. Und das sei gelungen.
Auch Bauherr Johann Lindner ist von der neuen Lösung überzeugt und traut seinem Hotelprojekt zu, den Allacher Ortskern insgesamt deutlich aufzuwerten. Auch von den Anwohnern habe er eigentlich nur positive Resonanz bekommen. „Die freuen sich, dass dort endlich etwas passiert. Es kann eigentlich nur schöner werden. Die Ecke dort soll ja als Ortskern gestaltet werden, aber bisher ist davon wenig zu sehen. Da muss ein frischer Wind rein.“
Momentan verhandelt Die Bavaria Bau & Boden GmbH mit zwei potentiellen Betreibern, die vor Ort bereits im Hotelgewerbe tätig sind und dort „etwas Besonderes“ anbieten wollten. So soll die Gastronomie im Erdgeschoss nicht nur den Hotelgästen offen stehen, sondern auch Besuchern von außen. Parallel wird nun die Baugenehmigung auf der Grundlage der neuen Pläne eingereicht. Wenn alles gut geht, könnte Mitte nächsten Jahres mit dem Bau begonnen werden. Lindner rechnet mit neun bis elf Monaten Bauzeit. Auf dem Grundstück werden acht bis neun Parkplätze für das Hotel geschaffen.
Münchner Merkur, 21.09.2009
Ein Hotel mit Bunkergedanken
München – Der neue Entwurf für den Umbau des alten Hochbunkers in Allach findet die Zustimung der Stadt.
Einen alten verfallenen Bunker in Allach in ein originelles kleines Hotel verwandeln – das war der Traum von Johann Lindner. Und der Unternehmer darf ihn weiter träumen: Die Stadtgestaltungskommission begrüßte den neuen, überarbeiteten Entwurf für das Hotel einhellig. Jetzt will Lindner eine Baugenehmigung beantragen – und so bald wie möglich loslegen.
Wie berichtet hatte Lindner, Geschäftsführer der Bavaria Bau und Boden, den alten Hochbunker an der Lautenschlägerstraße erworben. Sein Ziel: das achteckige Bollwerk mit seinen 2,30 Meter dicken Wänden und seinen winzigen Luftschlitzen zu einem romantischen Hotel mit Wohlfühl-Atmosphäre umzubauen. Doch bei seinem ersten Anlauf im Mai scheiterte Lindner mit seinem Vorhaben an den strengen Experten der Kommission. (…)
Doch Lindner gab nicht auf. Er engagierte die Architektin Donata Eberle, die bereits einen Bunker an der Claude-Lorrain-Straße in ein Wohnhaus umgewandelt hatte – ein Projekt, das von Fachleuten sehr gelobt wurde.
Eberle erstellte einen neuen Entwurf für den Allacher Bunker – und präsentierte ihn nun der Kommission. Den Experten war das Aufatmen deutlich anzumerken: In Eberles schlichtem, klarem Entwurf ist der Bunker mit seiner achteckigen Struktur noch deutlich erkennbar. Eberle will die Außenwände erhalten und nur von innen soweit ausfräsen, dass sie um etwa einen Meter dünner werden. Innen soll es Platz für 16 bis 20 Zimmer geben. Statt des alten Spitzdachs hat sie ein Obergeschoss in ebenfalls achteckiger Form konzipiert. Darauf soll eine Dachterrasse einen herrlichen Ausblick bieten.
Mehrere Mitglieder der Kommission lobten den „intelligenten Ansatz“, mit dem der „Bunkergedanke“ aufgegriffen wurde. Das Gremium billigte den Entwurf einstimmig. „Sobald wir eine Baugenehmigung haben, wollen wir loslegen“, sagte Lindner. Er rechnet mit einer Bauzeit von rund neun Monaten.
Süddeutsche Zeitung, 17.09.2009
Gestaltungskommission findet Gefallen an zwei neuen großen Bauprojekten
Vom Weltkriegsbunker zum lichten Hotel
Architektin legt neues Konzept für den Allacher Koloss vor (…)
Heir ein trutziger Weltkriegs-Hochbunker, der in eine kleine und feine Herberge verwandelt wird. Dort ein extrem langgestreckter, moderner Gebäuderiegel mit hunderten von Zimmern am Rand von Haidhausen – zwei neue Hotelprojekte, die wohl gegensätzlicher nicht sein könnte, werden bald das Bild Münchens prägen. Sie haben nun auch die Architekturexperten der der Stadtgestaltungskommission, die den Stadtrat in baulichen Fragen berät, beschäftigt. Und sie sind dort auf Wohlwollen gestoßen.
Das ist nicht selbstverständlich, denn die ersten Entwürfe für beide Projekte bargen Zündstoff. Zunächst der Hochbunker: Der achteckige düstere Koloss mit dem spitzen Dach an der Lautenschlägertraße war von dem Architekten Gert Rossmann derart mit Balkonen, Erkern sowie einem aufgesetzten Glaspavillon in ein romantisches, kleines Hotel verhübscht worde, dass dem gesamten Gremium trotz der sympathischen Idee die Luft wegblieb und die Pläne mit Pauken und Trompeten durchfielen.
Obwohl Bunker nicht auf der offiziellen Denkmalliste stehen, gelten sie doch als Bauwerke, die in der Geschichte der Stadt eine gewisse Rolle gespielt haben. Deshalb sollte ihr martialischer Charakter auch mit Umbauten erkennbar sein.
Nach dem Planungsdebakel vom vergangenen Mai entspannten sich die Züge der Gestaltungsgutachter merklich, als jetzt ein neuer Entwurf für den Bunker vorgelegt wurde. Der Besitzer des Bauwerks, der Unternehmer Johann Lindner, hatte die Münchner Architektin Donata Eberle beauftragt, sich Gedanken über den Umbau zu machen. Eine gute Idee, denn mit dem Bunkerprojekt an der Claude-Lorrain-Straße beim Schyrenbad hatte Donata Eberle bravourös gezeigt, wie man einen einst fensterlosen Turm aus dem Jahr 1941 in einen modernen und lichten Wohnblock umwandeln kann. 2004 war der Neubau fertig. Der neue Allacher Bunker hat mit seinen klaren Linien und der gut gewählten Abfolge von kleinen und großen Fenstern das Potential, zu einer baulichen Sehenswürdigkeit der Stadt zu werden.
(…)
tz, 03.09.2009
Aus Hochbunker wird ein Hotel – München – Aktuelles
Hotel im Hochbunker: Schon im Mai 2009 hatte sich das Gremium mit dem Antrag auf Umbau des Bunkers an der Lautenschlägerstraße 26 in Allach in ein kleines Hotel befasst. 17 Doppel- und vier Einzelzimmer sollten in dem ehemaligen Schutzgebäude Platz finden. Nach dem damaligen Entwurf hätte sich das massive Gemäuer in ein rosa Hotel mit verspielter Fassade verwandeln sollen – mit diesem Eindruck konnten sich die Stadträte und Architekten in der Kommission nicht anfreunden. Sie forderten eine Überarbeitung des Entwurfs mit der Maßgabe, „klare Linien zu schaffen und den Wiedererkennungswert des Bunkers beizubehalten“. Johann Lindner, der Besitzer des achteckigen Bunkers, wandte sich daraufhin an Donata Eberle, die bereits den Bunker an der Claude-Lorrain-Straße verantwortet hat. Ähnlich wie der moderne, lichte Wohnblock in Untergiesing sieht nun auch der aktuelle Hotelentwurf aus, nur wurde dem Gebäude oben eine Dachterrasse aufgesetzt.
Süddeutsche Zeitung, 23./24.05.2009
Bunker mit Aussicht
Debatte um Nutzung ehemaliger Kriegsbauten
(…) Als gelungener Versuch eines Umbaus ohne Verlust des ursprünglichen Charakters gilt das Bunkerprojekt an der Claude-Lorrain-Str. neben dem Schyrenbad. Die Münchner Architektin Donata Eberle und der Designer Uwe Binnberg haben den einst fensterlosen Turm aus dem Jahr 1941 in einen modernen, lichten Wohnblock umfunktioniert. Obwohl die Fassade deutlich verändert wurde und der Turm auch aufgestockt wurde, bildet sich die ursprüngliche Nutzung noch immer ab – ein sehenswertes Objekt mit Beispielcharakter.
Umbau im Bestand
Gestaltungspreis der Wüstenrot Stiftung
Karl Krämer Verlag Stuttgart + Zürich, 2008
Wüstenrot Stiftung Ludwigsburg
Münchner Merkur, 19.09.2008
(…) Vorsitzender Christian Menzel überreichte Bürgermeister Stefan Straßmeir (CSU) eine Entwurfsplanung von Architektin Donata Eberle aus München. (…) Straßmair versicherte, die Entwurfsplanung dem Gemeinderat vorzulegen. Zur Finanzierung der Bauarbeiten sollen Gespräche mit dem Bayerischen Landes-Sportverband geführt werden (…) „Die Hauptlast wird die Gemeinde Hohenbrunn tragen müssen“ (…)“
Abendzeitung, 27.03.2008
(…)Eine andere Variante des gehobenen Wohnens bietet die ehemalige Stadtwerke-Dienstvilla neben dem Muffatwerk. Wiederum ein denkmalgeschützter Bau, aber noch exklusiver und in seiner Lage einmalig. Die Villa von 1903, eine der Immobilien, die die Stadtwerke 2007 veräußerten, wird derzeit vom Münchner Architektenteam Uwe Binnberg und Donata Eberle renoviert und in vier üppige Wohneinheiten zwischen 120 und 300 Quadratmetern umgewandelt. Im Herbst sollen sie bezugsfertig sein.
Binnberg und Eberle hatten bereits 2005 eine Pioniertat vollbracht und den Hochbunker an der Claude-Lorrain-Straße zum Wohnhaus umgebaut. Für die Villa rekonstruierten sie nach alten Plänen das ursprüngliche Dach mit vier Mittelgiebeln, das durch einen Bombentreffer vernichtet worden war. Original ist auch die wiedererrichtete, etwa 50 Quadratmeter große Dachterrasse, von der aus man einen fantastischen Blick übers Isarwehr hinweg auf die Türme von München hat. Im Inneren werden in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz die alten Grundrisse und der Stuck an der Decke nach den vorhandenen Resten rekonstruiert.
Völlig neu ist nur die Maisonette-Wohnung unterm Dach – mit 2,70 Meter Deckenhöhe im obersten Geschoss auch nicht eben beengend. Weil in den rekonstruierten Giebeln die Original-Fenstergrößen eingehalten werden, wurden daneben verschiebbare Dachflächenfenster eingebaut, die die Wohnung großzügig nach allen Seiten hin öffnen.(…)
Süddeutsche Zeitung, 22.05.2007:
„Der Trend zum exklusiven Wohnen im Zentrum der Stadt ist ungebrochen.Die besten Lagen – wie etwa im Alten Hof oder in den Lenbach Gärten – sind heiß begehrt (…). Dass Steigerungen in diesem Luxussegment noch möglich sind, zeigt das Beispiel der ehemaligen Stadtwerke-Villa mitten in der Grünanlage am Isarufer, zwischen Müllerschem Volksbad, der Muffathalle, dem Auer Mühlbach und der Praterinsel.
Das Haus ist gerade verkauft worden. Gerade hat die Stadt die Genehmigung für den Umbau dieses Neubarockhauses erteilt. Drei Wohnungen der besonderen Art sollen nach den jetzigen Planungen darin entstehen. (…)
Von 1900 an plante der Architekt Carl Hocheder an der Villa, die dem Direktor des benachbarten Muffat-Kraftwerks als Wohnung diente. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs waren hier auch Laboratorien der Elektrizitätswerke untergebracht. Nach 1945 baute man die durch einen Bombentreffer beschädigte Villa zu einem Mehrfamilienhaus für Angestellte bei den Stadtwerken um. Von Hocheder stammen auch die Entwürfe für die Hauptfeuerwache an der Blumenstraße, für das Müllersche Volksbad, die Muffathalle sowie für die Himmelfahrtskirche in den Pasinger Villenkolonien. (…)
Nach den Plänen des Münchner Büros Uwe Binnberg und Donata Eberle soll jetzt die Renovierung des Hauses beginnen. Der bemerkenswerteste Eingriff: Das Dach verschwindet und wird durch die ursprüngliche Konstruktion mit einer Dachterrasse ersetzt. Binnberg und Eberle haben sich im übrigen einen Namen mit der gelungenen Umnutzung des Hochbunkers am Schyrenbad in Wohnungen einen Namen gemacht. (…)
Architekturgalerie, 20.06.2006
„Eingemauert“
Junge Münchner Architektinnen, Architekten und Künstler berichten
Kunst im Bunker/ Wohnen im Turm
Donata Eberle, Architektin, binnberg + eberle
1000 x European Architecture
Verlagshaus Braun, 2006
Converted Spaces
convertir l’Espace Verwandelte Räume
Evergreen Taschen Verlag 2006
Apartments in a Bunker
and:guide munich architecture & design
verlag teneues 2005
Wohnen im Turm
Süddeutsche Zeitung, 30.06.2005
Auf dem Spielplatz hinter dem Anwesen tollen jetzt Kinder herum, grünen die Büsche, und auf der Dachterrasse ist Auftanken angesagt. Das achteckige Gebäude in der Claude-Lorrain-Straße 26 in München-Giesing hat eine Transformation zu mehr Lebendigkeit und modernem Wohnambiente erfahren – ganz im Gegensatz zu seiner belasteten Geschichte: Der Turm, der jüngst vom Haidhauser Architekturbüro Binnberg + Eberle umgestaltet wurde, diente im Zweiten Weltkrieg als Hochbunker.
Inzwischen sind alle fünf Wohnungen, mit Loftcharakter verkauft und bezogen – das Schmuckstück ist die 250 Quadratmeter große Maisonette-Wohnung mit Dachterrasse im obersten Stockwerk.
„Die 2,40 Meter dicken Wände des Bunkers haben wir um einen Meter ausgefräst“, skizziert Architektin Donata Eberle das ungewöhnliche Projekt, und in allen Himmelsrichtungen raumhohe Fenster eingesetzt.“ Wegen derartiger gestalterischer Eingriffe an diesem historischen Bauwerk war das Projekt zunächst in die Kritik geraten. Architekten und Politiker monierten, dass die Vergangenheit banalisiert werde, wenn man den aus dem Jahr 1941 stammenden Bunker zu einem Wohngebäude umgestalte.
Das Architekturbüro fand aber mit Unterstützung des bildenden Künstlers Christoph Nicolaus eine Zwischenlösung als Bindeglied zwischen Vergangenheit und Gegenwart: Das Projekt „Kunst im Bunker“. Mehr als vier Monate lang konnten hier Künstler ihre Ideen realisieren. Ausstellungen, Video- und Soundinstallationen erfüllten den Turm mit Leben und waren allen Interessierten zugänglich.
Süddeutsche Zeitung, 02.02.2005
„Wohnen im Bunker – so richtig gemütlich klingt das nicht. Dass ein ehemaliger Luftschutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg aber sehr wohl äußerst wohnlich sein kann, das beweist das Münchner Architektenpaar Uwe Binnberg und Donata Eberle in Untergiesing. In knapp einjähriger Umbauzeit hat das Planerteam den Hochbunker an der Claude-Lorrain-Straße, in bester Lage zwischen Schyrenbad und Isar, in ein komfortables Wohngebäude verwandelt.(…) Nichts behindert in diesen Luxus-Lofts den Panoramablick auf die Isarauen und die Münchner Innenstadt. Mit dem Umbau allein war es nicht getan. So taten sich die beiden Architekten Binnberg und Eberle schon vor Beginn der Umbauarbeiten mit dem Künstler Christoph Nicolaus zusammen und starteten das Unternehmen „Kunst im Bunker“. Performances wie „Der glühende Bunker“ lockten viele Kunstinteressierte nach Giesing.(…)“
az, 08./09.01.2005
„Bombensichere Luxuslofts von Uwe Binnberg & Donata Eberle. Wer die Baustelle besichtigt, der ist überrascht, wieviel Luft und Licht man in eine hermetische Trutzburg bringen kann“
Münchner Merkur, 21.01.2005
„Einst Kriegsbauwerk, nun Wohnhaus mit luxuriösen Appartements. Die einst unansehnliche Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg wurde so zu einem aufsehenerregenden Wohnhaus.(…)“
az, 21.10.2004
„Ein alter Bunker hat sich in ein modernes Wohnhaus verwandelt: Seit fast zweieinhalb Jahren arbeitet das Architekturbüro Binnberg und Eberle an dem Projekt. Früher gab es in den Räumen kein Tageslicht, heute ist das Gebäude lichtdurchflutet.(…)“
Süddeutsche Zeitung, 13.04.2004
„Das gute Gefühl im Luxusbunker, Ein Architektenteam baut ehemaligen Schutzraum zu einem Wohnturm um (…)“
tz, 05.04.2004
„Dunkle, fensterlose Räume, schwere Eisentüren und 2,40 Meter dicke Mauerwände: Der Giesinger Hochbunker in der Claude-Lorrain-Straße 26 wirkt beklemmend. Doch das soll sich jetzt ändern: Das Architekturbüro Binnberg und Eberle will das historische Gebäude umbauen und in sechs schöne, moderne Wohnungen verwandeln (…)“